Knut und kein Ende: Jetzt schaltet sich sogar Knuts Patenonkel in die Debatte um Sinn und Unsinn der Handaufzucht von Eisbären ein. Und das ist kein Geringerer als Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Kritische Töne aus den Reihen des Deutschen Tierschutzbundes weist er harsch zurück.
Der Deutsche Tierschutzbund hatte dem Zoo vorgeworfen, eine artgerechte Sozialisation des Eisbären zu verhindern und Knut zu „vermenscheln“. „Der Vorwurf ist absurd. Ein Zoo ist immer eine Kunstwelt, in der ein Raubtier, wie es Eisbären nun einmal sind, nie wie in der Natur leben kann“, erklärte der Minister der „Leipziger Volkszeitung“.
Gabriel finde es "bewundernswert, wie Knuts Pflegevater Thomas Dörflein und seine Kollegen es geschafft haben, den Kleinen groß zu ziehen und dafür zu sorgen, dass er gesund bleibt und den Menschen so viel Freude bereitet". Knut sei „in guten Händen, er zeigt überhaupt kein gestörtes Verhalten.“
Und weiter: „Ich finde die Äußerungen des Tierschutzbundes etwas eigenartig. Die Haltung der Tiere im Berliner Zoo entspricht in jeder Weise den hohen internationalen Anforderungen.“
Gerade um bedrohte Arten zu erhalten, seien solche Handaufzuchten unverzichtbar. Daher käme auch ein Rücktritt von der Patenschaft für Knut, die Gabriel im März übernommen hatte, nicht in Frage: «Ich bin und bleibe sehr gerne sein Pate.“
Und darüber hinaus will der Bundesumweltminister auch an Knut als Maskottchen der Internationalen Artenschutzkonferenz, die 2008 in Bonn stattfinden soll, festhalten: „Es ist doch klar, dass Knut nicht immer klein und niedlich bleiben wird. Knut ist ein Glücksfall, und wir haben uns ganz bewusst für ihn entschieden.“
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